kirmesbeerdigung 2005Unter großem Wehklagen wird gegen Abend des Kirmesdienstag die Kirmes von der Mordgeschichte beerdigt. Dieser Brauch gehört zu den jüngeren Traditionen der Schelder Kirmes. Erst seit den 60er Jahren wird die Kirmesbeerdigung abgehalten. Wie auf dem Bild zu sehen, wird die Kirmes in Form einer "Puppe" von der MG auf dem Festplatz "Unter den Linden" verbrannt, und die Asche anschließend beerdigt.

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Etwa 4 Wochen vor Beginn der Kirmes ziehen Die Acht Ältesten aus und erhandeln den Kirmeshammel. bei einem Schäfer der näheren Umgebung. Traditionsgemäß versucht man den Hammel aus einer Schelder Zucht zu bekommen, getreu dem Motto der Schelder Kirmes 2007: "Mehr als ein Schelder kann ein Hammel nicht werden" Damals gab es sogar einen öffentlichen Brief eines besorgten Tierschützers, der die Mitführung des Hammels während der Umzüge verhindern wollte. Das Resultat waren zahlreiche Motivwagen die sich mit des Leibes Wohl von Reiner beschäftigten und somit einen Beifallssturm nach dem anderen auslösten. Und auch um Reiner kümmerte man sich rührig und stellte Ihm einen Leibgarde zu Seite die all zu aufringliche Besucher fern hielt.

hammelfuehrer 2013Der Hammel kommt nach dem Kauf zum von der Burschenschaft bestimmten Hammlesführer. Dieser bekommt einen in den Statuten festgelegten Geldbetrag ausgezahlt, von dem er dem Hammel bis zur Verlosung Kost und Logis bezahlt. Außerdem ist es seine Aufgabe, den Hammle all abendlich durch Niederscheld zu führen, damit er sein Dorf kennenlernt. Man darf sich also nicht wundern, wenn einem zur späteren Stunde ein Mann mit Hammel und einem Stück Brot begegnet.

Die Bänder, mit denen der Hammel für die beiden Festzüge geschmückt wird, werden 8 Tage vor der Kirmes eingekauft. Früher war es so, dass diese aus den schönsten und besten Tüchern ausgesucht wurden, die von einer Schelder Familie gewoben wurden. Eine solche Familie gewann damals sehr an Ansehen, wenn sie die Tücher stellte.

Am Morgen des Kirmessonntag wird der Hammel von der Burschenschaft mit den Tüchern geschmückt, was traditiondgemäß wieder mit dem einen oder anderen gekülhten Getränk einhergeht.

Nachmittags, wenn der erste große Festzug durch die Schelder Straßen zieht, hat auch endlich der Hammelführer seinen großen Auftritt. Wenn er als Erstes, den Festzug mit "seinem" Hammel anführt, dicht gefolgt von den Acht Ältesten, den 50-jährigen, den Pohlhälsen und allen anderen teilnehmenden Gruppen - ja, dann ist sein größter Moment gekommen, den er am darauf folgenden Montag während des Haupt-Festzugs gleich noch einmal auskosten darf.

Letztmalig tritt der Hammelführer am Kirmesdienstag in Aktion, wenn er den Hammel zur Verlosung führt. Dort wird er anschließend unter den einegtragenen Burschen verlost.

Quelle: A.W. Brück, Niederscheld - Geschichte und Schicksal eines hessischen Dorfes

Die Historie der Kirmeshammel

2023

Hammel: Olaf II.
Benannt nach dem verstorbenen Olaf Ebert, ehem. Kirmesvater von 1989 bis 1993. Bereits 1993 war Olaf Namensgeber für den Hammel.

Hammelführer: Klaus Dobener

Hammelfängerin: Amelie Ditthardt im ersten Versuch und letztendlich Vicky Schell mit Kirmesmutter Lisa Wilson

Gewinner: Carsten Unger

 

2021 - keine Kirmes - kein Hammel

 

2019

Hammel: Karl-Heinz
Benannt nach dem kurz vor der Kirmes verstorbenen Dillenburger Schießmeister Karl-Heinz Bach, der Jahrzehnte die Kirmes angeschossen hat.

Hammelführer: Markus Hanisch

Hammelfängerin: Svenja Stahl

Gewinner: Familie Schell

 

2017

Hammel: 

Hammelführer: Patrick Preis

Hammelfängerin: 

Gewinner: 

 

2015

Hammel: "Kaiser"
Benannt nach dem Kirmesvater Dennis Kaiser (2007-2013)

Hammelführer: Patrick Preis

Hammel-Gewinner: Jörg Ebert

Hammelfängerin: Theres Schneider

 

2013

Hammel: Heinz
Benannt nach Heinz Menger († 2012), der über 20 Jahre lang den Kirmeshammeln Kost und Logis gab

Hammelführer: Patrick Preis

Hammelfängerin: Theres Schneider

 

 

2011

Hammel: Crusi
Benannt nach Horst Crusius († 2010)

Hammelführer: Patrick Preis

Hammel-Gewinner: Erwin Hofmann

Hammelfängerin: Theres Schneider

 

2009

Hammel: Dilf
Benannt nach dem ehemaligen Kirmesvater Rolf "Dilf" Ditthardt

Hammelführer: Werner „Ringo" Maage u. Assistentin Karolin Schwehn

Hammelfängerin: Theres Schneider

Gewinner: Ibo Kayacik

 

2007

Hammel: Rainer
Benannt nach Rainer Stahl († 2007), dem Haus und Hofreporter der Burschenschaft

Hammelführer: Edwin „Dille" Hild

Hammelfängerin: Theres Schneider

Gewinner: Carsten Tempich

 

2005

Hammel: Dr. Udo
Benannt nach Dr. Udo Mäurer

Hammelführer: Werner „Ringo" Maage

 

2003

Hammel: Beng
Benannt nach: Bernd Steubing
Dieser Hammel flüchtete ständig aus seinem Stall. Er nannte sich um in "Che" , wanderte nach Australien aus und ging dort in den Untergrund.
Damals musste als Ersatz für "Che" ein Schaf aus Oberscheld die Rolle des Kirmeshammels spielen...

Hammelführer: Werner "Ringo" Maage

Gewinner: Traudel Wiepning

 

2001

Hammel: Rudi
Benannt nach Rudi Stempfle

Hammelführer: Werner „Ringo" Maage

 

1999

Hammel: Hefe
Benannt nach Pedro "Hefe" Garcia

Hammelführer: Bernd "Beng" Steubing

Gewinner: Hans Auer

 

1997

Hammel: Erwin
Benannt nach: Erwin Hofmann

Hammelführer: Holger Weckert

Hammel-Gewinner: Günther Weichlein

Hammelfängerinnen: Silke Rein (geb. Richter) und Sara Blokscha

 

1995

Hammel: Heini I (der erste)
Benannt nach Heini Göbel

Hammelführer: Peter Hofmann

Hammel-Fängerin: Diana Ditthardt (geb. Nix)

 

1993

Hammel: Olaf I. (der erste)
Benannt nach Olaf Ebert, Kirmesvater 1989 bis 1993

Hammelführer: Peter Hofmann

Hammel-Gewinner: Gewinner: Horst Crusius

 

1991

Hammel:

Hammelführer: Peter Hofmann

Hammel-Gewinner: Willi Gombel

 

1989

Hammel: Dieter

Hammelführer: Werner "Ringo" Maage

Hammelfängerinnen: Nathalie und Kirstin

 

1987

Hammel: Werner

Hammelführer: Werner "Ringo" Maage

 

1985

Hammel:

Hammelführer: Werner "Ringo" Maage

 

1983

Hammel:

Hammelführer: Werner "Ringo" Maage

 

1981

Hammel: Lutz

Hammelführer: Werner "Ringo" Maage

Hammel-Gewinner: Gerhard Zirener

 

1979

Hammel: Didi

Hammelführer: Erich Will

Hammel-Gewinner: Günther Herwig

 

1977

Hammel: Rex

Hammelführer: Erich Will

 

1975

Hammel:

Hammelführer: Erich Will

 

1973

Hammel:

Hammelführer: Erich Will

 

1971

Hammel:

Hammelführer: Erich Will

 

1969

Hammel:

Hammelführer: Erich Will

 

1967

Hammel:

Hammelführer: Erich Will

 

1965

Hammel:

Hammelführer: Erich Will

 

1963

Hammel:

Hammelführer: Erich Will

 

1961

Hammel:

Hammelführer: Moritz Maage

 

1959

Hammel:

Hammelführer: Moritz Maage

 

1957

Hammel:

Hammelführer: Moritz Maage

 

1955

Hammel:

Hammelführer: Moritz Maage

 

1953

Hammel:

Hammelführer: Moritz Maage

 

1951

Hammel:

Hammelführer:

kisschestanz 2013Der Kisschestanz findet am Montag Morgen im Festzelt statt und ist ein gar lustiges Schauspiel für alle Beteiligten und Umherstehenden. Die verheirateten Frauen nehmen einen kräftigen Schluck zu sich und suchen sich aus den Festgästen ihre Tanzpartner aus, mit denen sie sich zum Tanz auf dem Tanzboden einfinden. Dabei haben Sie ein Kissen zwischen den Beinen welches sie fallen lassen sobald die Musik aufhört zu spielen.
Nun kniet man sich zusammen auf das Kissen, umarmt sich und gibt sich ein Küsschen. Zur Reinigung gönnt man sich dann ein Schnäpschen. Anschließend kann sich die Frau mit ihrem Kissen einen neuen Tanzpartner aussuchen und das Schauspiel beginnt von vorne.

Dem Tanz darf sich im überigen Niemand verwehren, wenn er ausgesucht und aufgefordert wird. Ebenso ist es ein ungeschriebenes Gesetzt, dass der Mann die Gebühr für den "Kurzen" bezahlt.

Bei vielen Bräuchen aus vergangenen Zeiten ist es leider der Fall, dass Niemand mehr um die eigentliche Bedeutung weiß. So gibt es auch ein Kapitel bei der Schelder Kirmes - den Kirmespohl.
Leider ist es bis heute nicht möglich gewesen und wird es auch in Zukunft nicht sein, die ursprüngliche Bedeutung dieses möglicherweise als Fruchtbarkeits- oder Phallussymbol eingeführten Pohls herauszufinden. Der Kirmespohl ist ein etwa 2,5 Meter langer Holzpfahl, der von den 50-Jährigen festlich verziert und dekoriert wird.

kirmespohl festzug 2015 thiemo hubertus koppDer Brauch verlangt es, dass ein jeder niedeschelder Ehemeann, der zwischen der letzten und der jetzigen Kirmes geheiratet hat, den Kirmespohl "hälsen", also tragen bzw. umarmen muss. Daher de Begrif "Pohlhälsen". Außerdem sind auch alle Paare, die zwischenzeitlich nach Niederscheld gezogen und dort polizeilich gemeldet sind (ja, auch hierrüber soll es Listen geben), dazu augerufen am Pohlhälsen teilzunehmen. Für dieses Privileg, in die Schelder Gemeinschaft aufgenommen zu werden, zahlen sie einen Beitrag in die Kasse der 50-Jährigen, die dann wiederrum Bier kaufen um es mit den Pohlhälsern zu trinken. Dies ist allerdings erst seit 1938 so. Vorher zahlten nur die "Jungen", und die "Alten" tranken auf deren Wohl. Sie gaben somit ihren Einstand bei den Scheldern.
Mit der Aufnahme in die Dorfgemeinschaft haben sie auch das Recht, auf der Kirmes frei zu tanzen. Und damit auch das ganze Dorf weiß, wer sich in die Dorfgemeinschaft einhälsen will, laufen die Pohlhälser auch beim Festzug mit. Während dies vom Großteil der "Jungvermählten" gefeiert wird, trifft es den letzten Ehemann der vor der Kirmes geheiratet hat besonders hart. Er hat die Verpflichtung den Pohl an beiden Festzügen durch das Dorf zum Festzelt zu tragen.

Das "Pohlhälsen" findet am Montag Morgen im Kirmeszelt statt, damit alle Niederschelder die Möglichkeit haben die "Neuen" bei ihrem Tanz um den Pohl zu begutachten und kennen zu lernen. Für das "Hälsen" bekommen die Paare eine Urkunde und sind fortan als echte Niederschelder in die Dorfgemeinschaft aufgenommen.

Quelle: A.W. Brück, Niederscheld - Geschichte und Schicksal eines hessischen Dorfes

 

Die Pohlhälser 2017

 

Die Pohlhälser 2015

 

Die Pohlhälser 2007